Heute seht Ihr Entwicklungsstadien eines digital angefertigten Wimmelbildes, von ersten Ideen bis hin zur Produktion als Puzzle, das beim international renomierten Athesia Verlag (damals Heye) erschienen ist. „Rocket Launch“ markierte 2017 meinen Start in die völlig unbekannte Welt der Puzzles.
Zuerst mal ist da nichts - unendliche Weiten. Nur ich und mein Gehirn. Leere. Wie
bei jeder Illustration muss mir also erst mal was einfallen. Dazu formuliere
ich schriftlich bis zu zehn verschiedene Ideen-Ansätze. Schon hier sehe
ich eine Menge lustiger Details vor, um den Verlegern mein künftiges Bild zu verkaufen.
Meine schriftlichen Einfälle schicke ich an den Verlag, der darüber diskutiert und zwei Favoriten wählt. Bis zu einem weiteren Verlagsmeeting skizziere ich meine Ideen grob an (unten).
Meine schriftlichen Einfälle schicke ich an den Verlag, der darüber diskutiert und zwei Favoriten wählt. Bis zu einem weiteren Verlagsmeeting skizziere ich meine Ideen grob an (unten).
Oben seht Ihr zwei Stationen der ersten Grobskizzen. Das Grundmotiv, die Rakete mit dem sich öffnenden Vulkan darüber, habe ich einem Film aus der James Bond Reihe "Man lebt nur zweimal" von 1967 entnommen. Der gute James, damals verkörpert von Sean Connery, ist auf dem Motiv auch zu sehen - kleine Suchaufgabe. Wer findet Ihn?
Anfangs ging ich noch von einem Querformat aus, merkte aber relativ schnell, daß ich die Rakete im Hochformat wesentlich prominenter in Szene setzen konnte (unten).
Anfangs ging ich noch von einem Querformat aus, merkte aber relativ schnell, daß ich die Rakete im Hochformat wesentlich prominenter in Szene setzen konnte (unten).
In einem
weiteren Schritt schaffe ich Ordnung (oben). Ich merze
kompositorische Fehler aus, kümmere mich um das Architektonische und
werde genauer.
Es folgt
eine weitere Stufe (oben) in der ich die Figuren noch exakter
ausarbeite - das
Bild wird immer detaillierter.
Bei der sauberen Strichzeichnung (oben) nehme ich letzte zeichnerische
Änderungen vor, insbesondere bei Mimik und winzigen Details.
Während der zeichnerischen Phase, habe ich die Damen vom Verlag
immer wieder wegen der Rechte bekannter, im Bild auftauchender
Figuren gefragt. Man legt sich eben ungern mit Disney oder Lukas Films an.
Allerdings scheint die satirische Interpretation solcher Film-Charaktere
kein Problem darzustellen.
Die Colorierung des Suchbildes nimmt mit Abstand die meiste Zeit in
Anspruch (oben). Gegen Ende der Arbeit, muss man nämlich penibel
darauf achten nichts zu vergessen.
Danach sende ich die hochauflösende Datei,
meistens auf den letzten
Drücker, zum Verlag, wo Farb-Proofs davon
erstellt und mit mir abgestimmt
werden, bevor es endgültig in den Druck
geht.
Alles in Allem ein sehr aufwändiger Prozess, der sich oft über Monate
hinzieht. Die reine Arbeitszeit für die ganze Arbeit an „Rocket Launch“ betrug
160 Stunden. Also vier Wochen, in denen die ein oder andere Nachtschicht
nötig war. Um so erhebender ist das Gefühl, ein fertig gedrucktes Puzzle
in Händen zu halten.
Ich fand es wichtig, das fertige Puzzle hinterher auch selbst zu legen. Schliesslich muss ich wissen, ob es alle Anforderungen erfüllt. Ob die Strichstärke passt, ob die Figuren zu gross oder klein sind oder ob sich sonst irgendwelche Fehler eingeschlichen haben. Nur soviel: Ich war zufrieden. Qualitätsprüfung bestanden.
So ein Oesterle Puzzle eignet sich übrigens ganz hervorragend als Weihnachtsgeschenk. Zwischen den Feiertagen lässt es sich entspannt mit der ganzen Familie puzzeln.
Ausserdem gibt es mittlerweile mehrere Puzzle-Motive von mir.
Zum Beispiel meine "Magische Bibliothek" mit 1.500 Teilen. Ein nagelneues
Motiv wird im Moment produziert und kommt gegen Ende des Jahres 2018
für 2019 heraus. Kleiner Hinweis: Es geht um einen Riesen.
Euer "Ulistrator".